Ellen, Du bist Hebamme und das Schöne an diesem Beruf ist ja, kleinen Wundern ins Leben zu helfen und sie in ihren ersten Lebenswochen zu begleiten. Wie bist du darauf gekommen bei uns als Fotografin tätig zu sein?

Ich fotografiere gefühlt mein ganzes Hebammenleben Sternenkinder, nur leider schlecht. Die Bilder wurden zuerst mit Polaroidkameras später mit kleinen Kompaktkameras gemacht. Vor etwa einem Jahr hörte ich dann, dass es Fotografen gibt, die ehrenamtlich Sternenkinder fotografieren und jederzeit gerufen werden können. Das fand ich großartig.

Im Herbst letzten Jahres stellte der Verein SternenkindFotografie e.V. während eines Fortbildungstages des Hebammenverbandes Schleswig-Holstein Bilder aus und hielt einen Vortrag über den Verein. Da ich diesen Tag mit organisiert hatte, konnte ich dem Vortrag leider nicht folgen, hörte aber den Satz: "Jeder kann mitmachen." Das machte mich neugierig. Und weil ich privat viel und gerne fotografiere, informierte ich mich während einer Pause noch einmal genauer. Während des Gesprächs wurde ich ermutigt doch einmal an einem Workshop teilzunehmen, um noch mehr zu erfahren. Dies tat ich und entschloss mich sofort, als Fotografin mitzuarbeiten.

 

Hast Du schon viele Sternenkindgeburten begleitet?

Ich habe schon oft Sternenkindgeburten begleitet und das in wahrscheinlich fast allen Schwangerschaftswochen.

 

Gibt es Hebammen die extra ausgebildet sind, Sternenkinder auf die Welt zu bringen?

Jede Hebamme kann und darf diese Geburten begleiten. Eine extra Ausbildung gibt es dafür meines Wissens nicht. Allerdings gibt es gute Fortbildungen, die natürlich jede Hebamme besuchen kann.

 

Wie geht ihr als Hebamme mit so traurigen Schicksalen um?

Wir achten natürlich auf uns, so dass eine Hebamme, der es im Moment emotional nicht gut geht, möglichst keine Sternenkindgeburten begleitet. Jede Kollegin hat ihre eigene Art, diese Geburten zu verarbeiten und kennt ihre Quellen, aus der sie Kraft schöpfen kann. Grundsätzlich haben wir immer die Möglichkeit darüber mit einer Kollegin, einem Arzt oder auch anderen Vertrauenspersonen in der Klinik zu sprechen.

 

Entscheiden sich viele Eltern für einen SternenkindFotografen? Gibt es immer noch Eltern, die von dieser wunderbaren Möglichkeit gar nichts wissen?

Die SternenkindFotografie wird zum Glück immer bekannter, so dass auch immer mehr Eltern diese Möglichkeit einer sichtbaren Erinnerung an ihr Sternenkind nutzen werden. Ich glaube aber, dass sich Eltern erst wirklich mit der SternenkindFotografie beschäftigen, wenn sie selbst ein Sternenkind bekommen.

 

Viele Eltern wissen gar nicht, dass sie Anspruch auf eine Hebamme haben und auch danach Anspruch auf eine Wochenbettbetreuung. Wie ist das genau?

Jede Frau hat mit Beginn der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett (sogar darüber hinaus) Anspruch auf Hebammenbetreuung. Diese Betreuung rechnet die Hebamme mit der Krankenkasse ab. Da ist es unerheblich, ob die Schwangerschaft mit einer glücklichen, einer kleinen oder einer stillen Geburt endet. Meistens werden Sternenkinder im Krankenhaus geboren, so dass bei der Geburt eine Hebamme dabei ist. Wenn die Frau schon in der Schwangerschaft von einer Hebamme betreut wurde, weiß sie von ihrem Recht auf weitere Hebammenbetreuung. Es gibt manchmal die Möglichkeit zu Hause abzuwarten, ob das Sternenkind dort geboren werden möchte. Die Frauen, die sich dafür entscheiden, haben schon eine Hebamme und wissen von ihrem Recht.

 

Wie wird die Mama während der Geburt betreut? Es ist ja sicher unheimlich schwer, wenn man überall um sich herum Neugeborene hört.

Die Eltern werden erst so spät wie möglich zur Geburt in den Kreißsaal gebracht, so dass sie möglichst wenig Neugeborene sehen und hören. Die Zeit davor werden sie in ihrem Zimmer auf der gynäkologischen Station betreut.

 

Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es für die Eltern im Krankenhaus und danach?

Im Krankenhaus werden die Frauen von Hebammen, Ärzten aber auch dem Pflegepersonal unterstützt. Einige Eltern wünschen sich zusätzliche Betreuung durch einen Seelsorger/Pastor. Für die Zeit danach gibt es, zusätzlich Selbsthilfegruppen für verwaiste Eltern, Geschwister oder auch Großeltern.

 

Vielen Dank, liebe Ellen dass du uns einen kleinen Einblick in deine großartige Arbeit gegeben hast!

Einsatzbericht von Bo's Mama

Am 5.2. bin ich mit meinem Partner Jan gegen 21.00 Uhr ins Krankenhaus gefahren. Seit circa 17.00 Uhr hatte ich Wehen, welche ich erst nicht als solche einordnete. Die Regelmäßigkeit war irgendwann sehr auffällig und wir fuhren los. Da ich seit Monaten ständig Blutungen hatte und auch schon mehrfach im KH war, wo es dem Kleinen immer gut ging, war ich dieses Mal zum ersten Mal entspannt und dachte, es wird schon alles gut sein. Im Untersuchungszimmer wollte die Ärztin ausschließen, dass ich kein Fruchtwasser verliere. Als sie das sagte, habe ich das weitere Szenario irgendwie schon vor mir gesehen. Sie machte einen Ultraschall, das Herz des Babys schlug, aber es war kaum noch Fruchtwasser vorhanden. Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Es wurden weitere Tests gemacht und eine weitere Ärztin kam und untersuchte mich. Ich wäre gerne optimistisch geblieben, hatte aber sofort dieses Bauchgefühl, dass es nicht gut ausgehen wird. Sie erklärte uns dann, dass, wahrscheinlich durch Bakterien, mein Blasensprung verursacht wurde, und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass das Baby in den nächsten drei Tagen zur Welt kommt.
Ich war Ende der 21. SSW, viel zu früh also. Sie erklärte uns, dass das Baby noch nicht überlebensfähig sei. Sie ließ uns kurz alleine, ich weinte viel und dachte, ich sei im falschen Film.

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Ein sehr bewegender Bericht einer Mama…

Wir haben lange versucht schwanger zu werden, immer ohne Erfolg. Nach 2 Jahren haben wir dann die Kinderwunschklinik kontaktiert. Wir haben dort eine Icsi Behandlung im Oktober 22 begonnen, alles verlief ohne Komplikationen, es wurden mir 2 Eizellen eingesetzt, die auch gleich den richtigen Weg gefunden haben und ich direkt beim ersten Versuch schwanger war. Die Freude war so unbeschreiblich schön, alles so unfassbar. Beide Eizellen hatten es geschafft - wieder war die Freude groß, alles schien so einfach.

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Einsatzbericht Karl

Mein emotionalster Einsatz, den ich je hatte…


Als die Einsatzanforderung einging, dachte ich nur: Hoffentlich hat jemand meiner lieben Kollegen:innen Zeit, denn mein Tag war so voll, dass ich es mir nur schwer vorstellen konnte, an dem Tag eine Familie zu begleiten.

 

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