Nisse - wie der Weihnachtswichtel.
Der Alarm für Nisse kam im Dezember. Bis zur Ankunft im Krankenhaus, glaubten die Eltern, sie würden gleich ihren gesunden, laut schreienden Sohn in Empfang nehmen. Nichts deute darauf hin, das Nisse kurz zuvor zu den Sternen gereist war.


Erst das CTG bzw. dann die Untersuchung des Arztes brachten die erschütternde Gewissheit: die Wehen brachten ein Sternenkind. Was passiert ist, war nicht klar.
Als ich am Morgen in die Klinik kam, war die Mama auf ihrem Zimmer und hoffte auf die Entlassung. Ich sprach kurz mit ihr und sie füllte den Vertrag aus. Der Papa war zu Hause beim Geschwisterkind.
Die Mama wollte nicht mehr mit zum Fotografieren, ihr würde allein ohne ihren Mann die Kraft dazu fehlen. Sie haben sich gemeinsam von ihrem kleinen Sohn verabschiedet. Erst wollten sie auch keine Bilder machen lassen, die Hebamme hat sie dann aber doch überzeugt.
So waren Nisse, eine Hebamme und ich allein im Kreißsaal. Wir zogen Nisse gemeinsam die Kleidung an, die mir die Mutter mitgegeben hatte und ich fotografierte den kleinen Kerl. Zierlich, aber ein fertiges Baby wie man es auch im Flur mit seiner Mama treffen könnte, bereit nach Hause zu gehen.
Als wir fertig waren, packte die Hebamme ihn in ein Körbchen - ganz liebevoll mit dem kleinen Regenbogen.
Ich ging mit einem zweiten Regenbogen noch einmal zur Mama und verabschiedete mich.
Gute Reise kleiner Nisse.
Vielen Dank, liebe Kristin für deinen Einsatz!